Winterangeln auf Döbel Teil 2

Winterangeln auf Döbel Teil 2

Döbel
Category: Angeln am Fluss, Tackle und Taktiken
Tags: Angeln am Fluss, Tackle und Taktiken

Kurzansitz auf Döbel mit Ansgar

Der Winter, meine Lieblingszeit um den Dickköpfen im Fluss nachzustellen, aber von welcher Zeit spreche ich hier genau?

Wenn man an Winter denkt, denkt man automatisch an Schnee und Eis. Nun ist es jedoch bei uns in Deutschland so, dass diese Jahreszeit nicht mehr so ausfällt, wie in den letzten Jahrzehnten. Schnee ist oft nur Regen oder bleibt nicht länger als maximal eine Woche liegen, so meine Erfahrung. Dieses oft unbeständige Wetter bedeutet an vielen Flüssen und Bächen steigende Pegel und eingetrübtes Wasser, gepaart mit nasskaltem Wetter und grau verhangenem Himmel. Eigentlich bestes Wetter für einen Netflixmarathon, doch ich habe dann oft etwas anderes vor und lasse euch an meinen Erlebnissen teilhaben.

Draußen ist es kalt, nass, und grau. Es hieß erstmal frühstücken, einen Thermobecher voll Tee, für unterwegs, vorbereiten und Sachen packen.

Dick angezogen machte ich mich auf den Weg zu meinem Freund Olaf und seinem Sohn, da ich mich einen Tag zuvor mit ihnen zum gemeinsamen Fischen verabredet hatte. Nachdem ich die Beiden abgeholt hatte ging es zu Fuß ans Wasser. Als Stelle haben wir uns einen kleinen Nebenarm der Saale, der eher der Struktur eines etwas tieferen Baches ähnelt, ausgesucht. Als wir dort ankamen suchten wir uns zunächst drei potentielle Stellen aus, an denen wir jeweils 3-5 Bröckchen von unserer selbstgemachten Käsepaste anfütterten. Als wir die dritte Stelle angefüttert hatten, liefen wir zurück zur ersten Stelle. Ein Bereich mit moderater und gleichmäßiger Strömung, am Ufer ins Wasser ragenden Bäumen und Büschen, eigentlich ein guter Platz. Ca. 25 Minuten vergingen seit dem Anfüttern. Wieder am ersten Platz angekommen bauten wir unser Gerät zusammen.

Gerne stelle ich euch mein hier verwendetes Setup vor. Als Rute kam die Korum Ambition Quiver mit einer 2 oz Glasspitze zum Einsatz, damit selbst feinste Zupfer angezeigt werden und der Fisch bei der Aufnahme unseres Köders nicht sofort Widerstand spürt. Die Rute wurde mit einer 4000er Korum Axis Rolle kombiniert, bespult mit einer 0,25er monofilen Schnur. Meine Montage war wie folgt aufgebaut.

Ein auf der Hauptschnur freilaufendes Grundblei (10g) mit einer großen Öse, einer Gummiperle als Schutz für den Knoten, gefolgt von einem Karabinerwirbel, in den ich ein selbstgebundenes Vorfach aus 0.22er Fluorocarbon mit einem dickdrähtigen Haken der Größe 6(Korum Allrounder) einhänge.

Döbel_Montage

Als Köder kommt eine von mir selbst gemachte Paste aus Toastbrot, Blauschimmelkäse, Knoblauch, Frühstücksfleisch und Kurkuma zum Einsatz. Eine wahrlich coole Stinkbombe. Hierbei sei erwähnt, Döbel lieben alles was stinkt. Vor allem bei trüben Wasser lässt sich dann auch gerne die eine oder andere Barbe blicken , ich schweife ab.

Döbel_Köder

Nach dem die Montage aufgebaut war, schlenzte ich sie mit einem vorsichtigen Pendelwurf 10 Meter stromab, genau vor ein paar ins Wasser ragende Äste. Ich hielt die Rute in der Hand, bis die Montage an gespannter Schnur den Grund erreichte. Dann legte ich die Rute so in die Auflage, dass sich das Griffstück auf meinem Stuhl befand und Rutenspitze und Montage einen 90° Winkel bildeten. So hat man optimale Bisserkennung und kann schnell reagieren, wenn ein Fisch den Köder nimmt.

Nun hieß es Abwarten und Tee trinken.

Ansitz

Ich setzte mich bequem in den Stuhl, nahm einen heißen Schluck Tee, atmete die frische Luft, horchte den Rotkehlchen zu und unterhielt mich mit Olaf und seinem Sohn, mit einem Auge wachsam auf die Rutenspitze gerichtet.. Lange dauert es nicht, da hatte Olafs Sohn schon den ersten Biss, welcher sich erst durch ein vorsichtiges Zupfen bemerkbar machte und dann zügig die Spitze krumm zog. Er antwortete mit einem schnellen Anhieb, doch schon im Ansatz ließ der Fisch den Köder leider wieder los und wurde somit nicht gehakt. trotzdem wussten wir schon mal, dass die Fische aktiv sind. Ein ermutigender Gedanke. Schnell brachten die beiden ihre Montage wieder ins Wasser, während meine Rute noch immer ,bei den ins Wasser ragenden Ästen, auf einen Abnehmer wartete, den sie kurz darauf fand. der langersehnte Biss. Dieses mal kein Zupfer sondern direkt neigte sich die Spitze meiner Rute nach links. Schnell lies ich den Becher Tee fallen und und schlug in die entgegen gesetzte Richtung an. Heftige Schläge am anderen Ende ließen auf den Zielfisch schließen, welcher etwas Schnur von der Rolle zog.

Ansitz

Wie es für Döbel üblich ist, verwenden sie meist ihre gesamte Energie für die ersten drei Fluchten auf und versuchen in jedes Hindernis zu schwimmen. Doch ich machte Druck und arbeite den Fisch behutsam Stück für Stück an mich heran. Die parabolische Aktion meiner Rute federte die Kopfstöße und Fluchten perfekt ab und ließ mich die Oberhand behalten.

Ansitz

Nach einem kurzem aber aufregendem Drill holte Olafs Sohn schnell den Kescher, um den Fisch sicher landen zu können.

Döbel_Kind
Döbel

Nachdem der Fisch gelandet war, wurde er vermessen. Mit 51cm kein schlechtes Exemplar, die Freude war groß und es sollte nicht der einzige Fisch gewesen sein.Keine zehn Minuten später wiederholte es sich, nur dieses mal kam der Biss etwas vorsichtiger. Erst zwei Zupfer, dann zog es die Spitze krumm.

Das Ergebnis?

Ein noch etwas größerer Döbel, wie groß genau war mir in diesen Moment egal, ich genoss einfach das Erlebnis.

 

Döbel

Nach dem zweiten Döbel waren wir schon überglücklich und zufrieden. Um es in Olafs Worten wieder zu geben: ” Ich bin froh überhaupt heute mal einen Fisch gesehen zu haben.” Doch wir hatten, wie eingangs erwähnt, drei Stellen angefüttert und so entschieden wir uns noch ca. zweihundert Meter weiter zur nächsten Stelle zu gehen, um es dort zu probieren. Neue Stelle neues Glück. Schnell landeten unsere Montagen im Wasser und wir beobachteten wieder erwartungsvoll unsere Spitzen. Nach ca. acht Minuten war es dann wieder soweit. Leider bekam ich dich den ersten Biss. Wieso leider? Ganz einfach ich hätte es gerne auch den beiden gegönnt, aber beschweren will ich mich eigentlich auch nicht, ihr wisst ja wie das ist.

Ich beantwortete mit einem kräftigen Anhieb und konnte nach einem spannenden Drill noch einen weiteren ganz ordentlichen Döbel landen.

 

Döbel

Dann sollte es es auch genug sein. Nachdem der Fisch versorgt war, ich nun drei mal im Matsch gehockt habe und mir mittlerweile auch gut kalt war, packte ich meine Sachen zusammen und verabschiedete mich von Olaf und seinem Sohn.

 

Wanderangeln
Wanderangeln

Zufrieden ging es dann für mich nach Hause und ließ den Tag mit Fernsehen und gutem Essen ausklingen. So hält man es doch aus im Winter.

Ich bedanke mich herzlich bei den Lesern dieses Beitrags und hoffe , dass ich euch motivieren konnte, es auch im Winter mal zu probieren. Es ist anders, es ist reizvoll und es kann sich lohnen.

Beste Grüße und Petri Heil Ansgar

 

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