Mark stellt sich vor
In den letzten dreißig Jahren habe ich fast alle meine Urlaube von der Arbeit, fast jedes Wochenende an irgend einem Ufer eines See verbracht und habe auf Karpfen geangelt. Wenn ich nicht angeln war, habe ich genug mit der Arbeit zu tun gehabt für die Firmen und Teams mit denen ich eng zusammengearbeitet habe. Da ich nicht mehr der Jüngste bin, auch ein paar gesundheitliche Probleme habe, wurde mir dies alles einfach viel zu viel. Ich bin mir sicher, ich hatte auch einen Karpfenangler-Burnout! Es war Zeit langsamer zu werden, Zeit für eine Veränderung. Ich musste nach einer neuen Herausforderung suchen.
Es war Ende 2019 und ich entschied, dass die Zeit für gekommen war, sich mit dem Barben Angeln näher zu befassen. Ich habe Glück, dass ich praktisch an den Ufern zweier Flüsse lebe, der Aller und der Leine.
Die Leine hat einen guten Bestand an Barben, und ich habe im Laufe der Jahre sogar einige beim Karpfenangeln gefangen. Ich wusste auch von zwei Fischen über 10lbs, die Freunde von mir beim Aal-Angeln gefangen hatten. Die mittlere Aller (die Gegend, in der ich lebe) ist nicht für Barben bekannt und ich habe noch nie von jemandem gehört, der Barben an diesem Flussabschnitt gefangen hatte an dem ich zuhause bin. Ich denke, dass liegt an den vielen Schleusen, die es an der mittleren Aller gibt. Es wäre also das Einfachste an der Leine mit dem Barben Angeln zu beginnen.
Falsch, ich sollte an der Aller anfangen, und hier ist der Grund dafür!
Die Taktik
Anfang 2020: Ich gehe oft mit meinem Hund an den Ufern der Aller spazieren und einer der Orte an denen wir gerne spazieren gehen, ist die Wehr in Hademstorf. Ab hier darf die Aller ungehindert von Wehren fließen auf dem Weg zur mächtigen Weser. Gegen Ende Februar, als das Hochwasser nachließ, wurde mir klar wie vielversprechend der Flussabschnitt unterhalb dem Wehr aussah für das Angeln auf Barben. Das Wasser hat ein gutes Fließtempo, Laichkraut/ Sumpfschraube (das ich im Sommer gesehen hatte), überhängende Bäume und ein Flussbett, dass aus Sand- und Kies besteht. Dieser Abschnitt schrie förmlich nach Barben. Eigentlich wollte ich meine Barbenkampagne an der Leine starten, aber je öfter ich mit meinen Hund an den Ufern in Hademstorf entlang spazierte, desto mehr sagte mir mein Instinkt, ich solle hier anfangen.
Der erste Angelplatz, den ich wähle, war ungefähr 200 m unterhalb des Wehrs und war sehr gut für mich zu erreichen da sich dieser nur 20 m von dem Platz befand, wo ich mein Auto parke.
Es war auch der Bereich, in dem sich das Wasser nach dem Passieren des Wehrs zu beruhigen begann. Überhängende Bäume und Büsche, Kies und Sandboden und, wie ich später im Jahr herausfand, viel Laichkraut/Sumpfschraube. Perfekt, wie in den Lehrbüchern beschrieben, einfach perfekt für Barben.
Ich hatte beschlossen, diesen Angelplatz zu beangeln, bis ich meine Taktik perfektioniert hatte, die ich für Barben anwenden wollte.
Ich begann mit Sitzungen von 4-5 Stunden und dies 4-5-mal pro Woche (dies war möglich, da ich wegen Corona in der Kurzarbeit war).
In den ersten Sitzungen verwendete ich Pellets als Köder auf einer Rute und Maden und Hanf auf der anderen. Unnötig zu erwähnen, dass ich viel Action auf der Madenrute hatte… Rotfeder, Uckelei, Gründling & Co. hatten großen Appetit.
Die Pellet Rute hatte ein paar kleine Döbel und eine größere Rotfeder hervorgebracht.
In den nächsten Wochen hielt ich an der Taktik fest, eine Rute mit Pellet zu bestücken und fing an der zweiten Rute mit verschiedenen Ködern zu experimentieren.
Fleisch, Mais, Paste usw. ich probierte alles aus. Die Ergebnisse waren, dass die Pellet Rute kleine Döbel und große Rotaugen produzierte und die andere Rute, Rotfeder, Uckelei, Gründling & Co.
In der zweiten Aprilwoche fischte ich Pellets auf beiden Ruten. Ich fischte immer noch 4-5-mal pro Woche und als die Luft- und Wassertemperatur anstieg, stiegen auch meine Hoffnungen, meine erste Barbe zu fangen.
Gegen Ende der Woche hatte ich meinen ersten Herzinfarkt-Biss, die Rutenspitze peitschte von jetzt auf gleich gut einen Meter Richtung Wasser, dass ich nicht so schnell reagieren konnte.
Ich fummelte an der Rolle herum, als ich mich gegen den Fisch stemmte. Mein Herz schlug doppelt so schnell und meine Beine zitterten. All meine Jahre des Karpfenangln hatten mich nicht auf einen so heftigen Biss vorbereitet. In diesem Bruchteil einer Sekunde wusste ich, dass ich gerade eine neue Liebesbeziehung begonnen hatte.
Nach ein paar stärkeren Fluchten schob ich das Netz unter meine erste Barbe. Ich war „over the moon“ in meiner neuen Rolle als Barbenangler.
Dieser erste Goldbarren, den ich gefangen hatte, wog etwas mehr als 4lbs. Aber was noch wichtiger war, diese Barbe hatte mich süchtig gemacht. Ich hatte die Veränderung und Herausforderung gefunden, die ich suchte, Morgenluft geschnuppert als Barben Angler.
Ich fischte regelmäßig bis Ende Mai und schaffte es so, insgesamt 16 Barben auf der Habenseite zu verbuchen, wobei vier Fische über 8lbs wogen, der größte stolze 8,8lbs (PB) wog. Ich fing auch eine gute Anzahl großer Döbel, das größte Gewicht ein mächtiger 7lbs (PB). Ich liebte es und freute mich auf den Rest des Jahres, dann schlug die Katastrophe zu! Ich werde nicht auf Details eingehen, aber aus gesundheitlichen Gründen konnte ich erst im Spätherbst und Frühwinter wieder fischen, was zu ein paar weiteren guten Döbeln und Barben führte.
Futter und Tackle
Ende Februar, Anfang März, begann ich die Ausrüstung, die ich für das die Barben Angeln benötigte zu bestellen. Es schien, als würde jeden Tag ein neuer Karton mit feinstem Material geliefert.
Als erstes kamen die beiden Korum Barbel Ruten, die ich in 12ft, 2lbs gewählt hatte. Ich hatte mit Absicht die 2lbs Ausführung gewählt, da ich aufgrund der schnellen Strömung mit 120 – 200 g Futterkörben oder Bleien angeln würde. Ich habe die Ruten mit zwei Shimano 5010 GTE-Rollen kombiniert. Als Rutenablage wählte ich das Korum River Tripod, dass ebenfalls kurzerhand bestellt wurde.
Da meine Karpfenkescher zu groß und somit ungeeignet für den Fluss waren, hatte ich auch den Korum Latex Barbel Spoon bestellt und dieses mit dem 3 m Power Telescopic Net Handle kombiniert. Es gab auch einen Transit-Roll-a-Mat, auf den ich meinen Fang legen konnte, und den Transition Ruckbag, in den ich meine gesamte Ausrüstung verstauen konnte. Eins der Pakete, die der Postbote fast täglich zu mir nach Hause brachte, war voll mit dem benötigtem Kleinmaterial wie Futterkörben, Schnur, Haken, Wirbeln und alle dem Kleinkram den man eben benötigt um Rigs und Endmontagen herzustellen. Ein weiteres Paket war voll mit Ködern, Pellets, Pellets und weiteren Pellets aus dem Hause Sonubaits.
Zu Beginn der zweiten Märzwoche bin ich also bereit meine Suche zu beginnen. Ich bin bereit, ein neues Kapitel in meinem Angelleben zu beginnen. Es ist Barben Zeit.
Nachwort
Es ist jetzt Februar 2021, der Fluss ist momentan nicht zu beangeln, aber ich habe vor mit dem Angeln zu beginnen, sobald sich die Gegebenheiten am Fluss verbessert haben. Im Laufe des Jahres werde ich Sie wissen lassen, wie ich mit meiner Suche nach Barben zurechtkomme. Ich werde Sie wissen lassen, welche Taktiken ich anwende und warum. Ich werde Sie wissen lassen, welche Köder ich wann und wo verwende. Und ich werde Ihnen auch eine ehrliche Bewertung der Ausrüstung geben, die ich unterwegs benutze.
Ich werde dieses Jahr nicht nur auf Barben fischen, ich habe auch eine Reise nach Carplantis im Mai gebucht, dieser See beherbergt einige wirklich große Karpfen. Ich werde auch Wels fischen, ein kleines Projekt, das ich mit einem guten Freund mache, und wir werden den Zulauf beangeln, wo Leine und Aller ineinanderfließen. Wir planen dort vier Wochenenden im Jahr, Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu fischen. Ich werde Sie wissen lassen, wie es uns geht. Ich hoffe, dass einige von Ihnen diesen Blog gerne lesen werden und dass Sie sich auf den nächsten Beitrag freuen.
Keep Smiling
Mark